AFK – AWAY FROM KEYBOARD ist ein Podcast des interdisziplinären Rates für Digitale Ökologie und des SLOW MAGAZINE über die politischen, ökonomischen und kulturellen Dimensionen der Digitalisierung. Diana Kinnert will genauer hinsehen, was uns bei technologischer Veränderung blüht und stellt mit ihren Gästen Nachforschungen fernab der Tastatur an.
AFK – AWAY FROM KEYBOARD ist auf Spotify und anderen Streaming-Plattformen kostenlos zu hören. In jeder zweiten Woche erscheint eine neue Episode mit einem neuen Gesprächsgast.
Folge 12: Was tun gegen die Techno-Faschisten, Paul Feigelfeld? – Zu Gast in AFK #12 ist der Kulturwissenschaftler, Medientheoretiker und auch Informatiker Paul Feigelfeld. Sind Informatiker und Entwickler hinreichend über die sozialen, kulturellen und politischen Abhängigkeiten ihrer Arbeit im Bilde? Verstehen die Kulturkritiker und Soziologen, was sich technisch, mechanisch hinter der Digitalität verbirgt? Warum kommt der Techno-Faschismus nicht zufällig daher? Welche biografischen Auffälligkeiten führen Elon Musk, Peter Thiel und andere Tech-CEOs mit sich? Was ist ihr perfider Plan hinsichtlich des Abbaus von Staatlichkeit? Wie funktionieren ihre Rauchbomben und Ablenkungsmanöver? Was unterscheidet Donald Trump, Silvio Berlusconi und Boris Johnson? Und wie können wir uns die Aussicht auf Mündigkeit im Zeitalter des Transhumanismus noch immer bewahren?
Folge 11: Sind die USA eine digitale Imperialmacht, Philipp Staab? – Zu Gast in AFK #11 ist der Soziologe Philipp Staab, Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin und Co-Direktor des Einstein Center Digital Future. Ist die europäische Sehnsucht nach digitaler Souveränität noch zeitgemäß? Was ist die post-souveräne Position Europas? Sind die USA eine digitale Imperialmacht geworden? Sind ihre technologischen Plattformen nicht nur Wachstumsmotoren, sondern unlängst Kultur- und Politikwaffen in einer Zeit neuer geopolitischer Sortierung? Warum ist Anpassung, auch an die Erfolgstaktiken der neuen Techno-Autokraten, nicht resignativ, sondern ein möglicher Befreiungsschlag?
Folge 10: Wie entkommen wir der digitalen Besatzungszone, Martin Andree? – Zu Gast in AFK #10 ist der Medienwissenschaftler, ehemalige Manager und Gründer Martin Andree, der sich seit vielen Jahren kritisch mit der Machtkonzentration im digitalen Raum auseinandersetzt. Warum die frühen digitalen Anarchisten und Netzaktivisten naiv waren und wie das Versprechen eines Internets der Freiheit zum Albtraum Big Tech mutiert ist – und wie wir es doch noch aus der digitalen Besatzungszone herausschaffen.
Folge 09: Wie digitalisiert man das öffentlich-rechtliche Prinzip, Yannick Haan? – Zu Gast in AFK #9 ist der Publizist und politische Aktivist Yannick Haan. Wie sieht er, digital sozialisiert in der Anarchie der Nerds, heute auf die Debatten über das Digitale? Glaubt er noch an das große Freiheitsversprechen des Internets? Über die besondere Verantwortung der Sandwich-Generation der Millienials und die radikale Transformation des Öffentlich-Rechtlichen, die es braucht, um desssen ursprünglichen Zweck im demokratischen System zu bewahren.
Folge 08: Wie bringt man Radikalisierung im Netz auf die Bühne, Stefan Herrmann und Camilla da Silva? – Zu Gast in AFK #8 sind die Theatermacher Stefan Herrmann und Camilla da Silva von The Beautiful Minds, einem Theaterkollektiv aus Bonn, das in der letzten Zeit für Aufsehen erregt hat durch seine Projekte zum Thema Radikalisierung im Netz. Wir kennen das Buch „Die Welle“ aus dem Jahr 1981, über einen Unterrichtsversuch, der sich verselbstständigt und zu einem Beispiel für das Entstehen von Faschismus und Totalitarismus geworden ist. Doch wie entsteht diese Welle der Radikalisierung im Netz? Und noch wichtiger: Wie kann man sie brechen? Stefan Herrmann und Camilla da Silva berichten von Breaking the Wave, einem Theaterprojekt, das die Komplizenschaft eines jeden Digitalkonsumenten im Demokratieraum Internet hinterfragt.
Folge 07: Was sind digitale Kulturtechniken, Oliver Ruf? – Zu Gast in AFK #7 ist Oliver Ruf, Professor für Theorie und Ästhetik der Medien und Kommunikation und Herausgeber des Bands „Smartphone-Ästhetik: Zur Philosophie und Gestaltung mobiler Medien“. Oliver Ruf geht auf Safari durch Kulturtechniken des Digitalen: Wie sind aus Höhlenzeichen Emojis geworden? Warum schicken wir Voice Messages, aber gehen nicht mehr ans Telefon? Ist das Digitale im Wiederhall gefangen? Warum glaubt Oliver Ruf, dass Elon Musk und Mark Zuckerberg Ovids Metamorphosen nicht gelesen haben? Ist die Welt der Fiktionalität dem Metaversum überlegen? Und warum sollte man beim Date das Smartphone lieber in der Hosentasche lassen? Einordnungen, Bilder und Ratschläge von Oliver Ruf.
Folge 06: Wie zieht sich die Zukunft an, Michael Michalsky? – Zu Gast in AFK #6 ist einer der erfolgreichsten deutschen Modedesigner Michael Michalsky – seit über 30 Jahren im Geschäft. Designmanager bei Levi Strauss, Chefdesigner bei Adidas, er hat mit Stella McCartney und Missy Elliott gearbeitet. Viele kennen ihn als Ex-Juror von Germany’s Next
Top Model. Heute gestaltet er Sonnenbrillen, Parfüms, Tapeten, Bettwäsche, und das überaus erfolgreich. Sieht er Trends, wo andere noch keine sehen? Und setzt er sie noch am Schnitttisch oder schon im Digitallabor um? Michael Michalsky, noch immer auf das Metaversum wartend, über den Gaming-Eskapismus der Jugendlichen, ob man sich in der Zukunft wie Cyperpunks oder Religionslehrer anzieht, ob die Kultur des gläsernen Menschen eine Mode der Zugeknöpftheit zur Folge haben wird, und warum sein Leben wie ein Videospiel ist.
Folge 05: Wie sieht die Zukunft der elektronischen Musik aus, Anja Schneider? – Zu Gast in AFK #5 ist Anja Schneider, eine der bedeutendsten DJs und Pionierinnen elektronischer Musik. Sie baute die Loveparade mit auf, war Resident-DJ im weltbekannten Technoclub Watergate in Berlin und ist heute ihre eigene Labelchefin. Noch immer reist sie Woche für Woche nach Rio und Kapstadt, nach Belgrad und Koh Samui, – aber was hat sich in 30 Jahren Techno verändert? Gibt es noch Innovation in elektronischer Musik? Kann KI den DJ ablösen? Funktioniert der mystische, anonyme, diskrete Raum des Clubs noch, wenn alle mit dem Handy mitfilmen? Und wer geht überhaupt noch in die Clubs, wenn man DJs auch auf TikTok streamen kann?
Folge 04: Wie sicher sind soziale Plattformen, Tabea Wilke? – Zu Gast in AFK #4 ist Tabea Wilke, eine der führenden Pionierinnen Deutschlands in Sachen Demokratie und Digitalisierung, und Gründerin eines Unternehmens, das sich bereits vor zehn Jahren das Erkennen von irregulärem Verhalten, Desinformation und Beeinflussung auf sozialen Plattformen zur Aufgabe gemacht hat. Wie sicher sind unsere sozialen Plattformen heute? Wie ist die Rücknahme von Moderationsregeln wie bei X und Meta zu bewerten? Braucht es Plattformräte? Wie versuchen Autokratien Wahlen zu beeinflussen? Und wie können wir sie schützen?
Folge 03: Wie streitet man im Digitalen, Jan-Jonathan Bock? – Zu Gast in AFK #3 ist Jan-Jonathan Bock, Politikwissenschaftler, Anthropologe, promoviert in Cambridge, aber in heutiger Funktion stellvertretender Leiter von „Demokratie stärken“ der Hertie-Stiftung und Leiter von „Jugend debattiert“. Einem Programm, dass Millionen junge Menschen auf gutes Streiten und demokratische Kultur vorbereitet. Wie sieht er auf die Streitkultur von heute? Ist gutes Streiten im digitalen Raum möglich?
Folge 02: Ist demokratische Technologie möglich, Mina Saidze? – Zu Gast in AFK #2 ist die Expertin für Künstliche Intelligenz und Gründerin von Inclusive Tech, der ersten Lobby- und Beratungsorganisation für Diversity in Tech und KI-Ethik in Europa, Mina Saidze. Saidze hat viele Jahre im Bereich Big Data und Künstliche Intelligenz bei Hightech-Start- ups und Konzernen gearbeitet. 2023 erschien ihr Buch „FairTech. Digitalisierung neu denken für eine gerechte Gesellschaft“. Als Programmiererin weiß Saidze: Datensätze sind niemals apolitisch, sind niemals neutral. Sie spiegeln all jene Vorurteile und Benachteiligungen, die schon bei Entstehung der Datensätze gegolten haben. Bedeutet dies, dass Technologie soziale Ungleichheit nur noch verschärft? Kann es gelingen Datensätze zu diversifizieren und Technologie als Hebel für mehr soziale Gerechtigkeit zu nutzen? Ist demokratische Technologie eine Utopie oder realistisches Leitbild für eine offene Gesellschaft im dritten Millennium?
Folge 01: Wie können Gesundheitsdaten solidarisch geteilt werden, Bart de Witte? – Zu Gast in AFK #1 ist der Experte für digitale Transformation im Gesundheitswesen Bart de Witte. Mit seiner Stiftung The Hippo AI Foundation will de Witte Gesundheitsdaten den Beschränkungen von Privatisierung und staatlicher Regulierung entziehen und der Obhut der Allgemeinheit zuführen. Was genau ist damit gemeint und warum ist das wichtig? Mit einem alten Begriff, dem Begriff der commons, der Allgemeingüter, skizziert de Witte, wie anhand des Umgangs mit gesundheitsrelevanten Daten ein offenes und humanistisches digitales Europa doch gelingen kann. Noch heute spricht alles dagegen.